Tagebau „Kallmuther Berg“

In den Jahren 1870 wurde mit der Vorrichtung der Schachtanlage Virginia und gleichnamigen Tagebau begonnen. Für den Fall, dass Tagebau und der unterirdische Bau nicht genügend Masse liefern sollte, wurde mit der Vorrichtung des Tagebaus „Kallmuther Berg" begonnen, aus welchem das Erzhaufwerk der Waschanlage Virginia zugeführt werden sollte.


Bereits 1883 wurden alle Arbeiten in den Tagebauen eingestellt. Als die Erzlager gegen Ende des 19.Jh. zu versiegen drohten, begann man wieder mit den Versuchs- und Ausrichtungsarbeiten am „Kallmuther Berg" Die erzführenden Schichten wurden 1898 durch Bohrarbeiten ermittelt und nach der Sprengung durch Bagger abgeräumt.


1899 wurde die Aufbereitung in der Schachtanlage Schafberg ausgebaut und die Erze des Tagebaus dorthin gebracht. 1902 verlegte man Eisenbahngeleise vom Tagebau „Kallmuther Berg" zur Aufbereitung Schafberg.


1908 begann der Blei-Absatz zu stocken, der Mechernicher Bergwerks-Actien-Verein (MBAV) ging in Liquidation. Alle Tagebauarbeiten wurden eingestellt.


Nach der Abwicklung des MBAV und Gründung der Gewerkschaft Mechernicher Werke (GMW) wurden alte Erzlager wieder überprüft. Nach der Übernahme der GMW durch die Preußag in 1937 fand im Kallmuther Berg wieder Abbau statt.


Nach dem zweiten Weltkrieg begann man 1953 im genannten Tagebau mit dem Abbau der vorhanden Erzlager. Die Berge wurden gesprengt und durch 60 t große Abraumwagen der Aufbereitung Schafberg zugeführt.


Der ständig fallende Bleipreis und die nachlassende Nachfrage nach dem Produkt Blei führte im Dezember 1957 zur Stillegung aller Bergwerks Aktivitäten. Übrig blieben ein großer Caynon und die Halden.

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