Alte Schule Kallmuth

Stifts-urkundliche Ersterwähnung der Gründung einer Schule am 22. Juli 1786 durch die Schwestern Mechtild & Elisabeth Dahmen zwecks schulischem Unterricht und Frühmesse 2 x wöchentlich.


Zitat aus Stiftungstext:

„Vermögende haben Schullohn und Brandholz mitzubringen .... die Armen aber sollen um Gotteswillen umsonst gelehrt werden"


Der Unterricht wurde durch Vikare in der der Burg angegliederten Kapelle erteilt:

ab 1808 durch weltliche Lehrer aber nur in der Winterzeit; nach Anordnung von 1827 dann ganzjährig in einem gemieteten „Privatlocal", das, wie auch der 1838 durch die Gemeinde errichtete Schulsaal, unterhalb der Kirche mit Lehrerwohnung im angrenzenden, alten Pastorat lag, die aber erst in 1863 bezogen wurde.


Einem verheerenden Brandunglück am 22.8.1873 fielen, neben 34 Häusern, auch Schule und Lehrerwohnung zum Opfer - der Unterricht musste in den Tanzsaal der Gaststätte Frings in der Martinsgasse ausweichen - ursprünglich auf 2 Jahre geplant wurde die Ausführung des Neubaus aus finanziellen Gründen, auch wegen der Brandkatstrophe, mehrfach verschoben und in 1886 endlich begonnen und am 17.10.1887 in Saal und Lehrerwohnung Einzug gefeiert.


Für schulentlassene Jungen entstand hier 1906, und zunächst nur Sonntags, zusätzlich eine Fortbildungsschule in der Deutsch, Rechnen, Raumlehre, Gesang und Abstandslehre unterrichtet wurden - Kriegs- und wirtschaftspolitische Ereignisse der folgende Jahre unterbrachen diese Weiterbildung bis sie aus Geldnot 1928 ganz eingestellt werden musste.


Infolge der Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse setzte der Unterricht am 6.3.1945 aus, konnte aber 24.9.1945 schon wieder aufgenommen werden. Ansteigende Schülerzahlen bedingten seit 1948 Wechselunterricht an Vor- und Nachmittagen, sodass 1951 ein grosses Zimmer der Lehrerdienstwohnung, als Behelfsklassenraum dienend, dem Schichtunterricht ein Ende bereitete.


Schon während des Krieges kam der Gedanke auf, eine neue Schule zu bauen - 1958 kam die dringende, bauliche Erweiterung durch einen Gruppen- und Lehrmittelraum nebst Zentralheizung in Gang - der Unterricht wurde in dieser Zeit im Tanzsaal der Gastwirtschaft Nobis abgehalten und die Lehrerfamilie fand derzeit Aufnahme im Pfarrhaus - bis die Einweihung am 25.2.1959 stattfinden konnte.


Eine neuerliche Modernisierung des Hauses 1965/66 mit Pausenhalle, luftigeren Räumen und Möbeln zeitgemässer Bauart sowie hygienischen Toilettenanlagen sorgten für den Stand, der bis zum Ende des Schulbetriebes 30.6.1984 beibehalten und später, auch in Eigenleistung vieler Kallmuther, in ein zünftiges Dorgemeinschaftshaus überführt werden konnte.


Quellen

Mechernich u. der Kreis Schleiden, H. Roggendorf, Juni 1931

Karl Guthausen „Kallmuth Dorf am Pflugberg" 1976


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